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©2015 Ilka Weingärtner


USA New Mexico bis Texas 2014

Als erstes besuchten wir den Petrified Forest NP. Da wir versteinerte Bäume schon aus Namibia kennen haben wir eigentlich gedacht das wir uns hier nicht lange aufhalten werden. Aber die Menge der versteinerten Bäume, eben ein ehemaliger Wald, in Verbindung mit der Landschaft, hat uns dann doch fasziniert, so das wir zwei Tage geblieben sind.

Der eigentliche, subtropische Wald existierte vor über 200 Millionen Jahre. Die Bäume starben ab, wurden z.T. von Flüssen weiter transportiert, sind dann in ruhigeren Gewässern im Schlamm versunken, wurden von Vulkanasche bedeckt und die Zellen wurden nach und nach von sich bildenden Kristallen ersetzt.

In der Gegend wurden und werden auch eine Menge Fossilien gefunden.

Menschen jagten hier schon vor 13.000 Jahren. (Achtung: viele Bilder :-))

Durch den Salt River Canyon, auf der Strecke von Show Low nach Globe:

Auf der Strecke übernachten wir auf einem schönen Campground im Wald, an der Strasse und wundern uns das es keine „Self Registration“ Einrichtung gibt und auch keiner zum Kassieren kommt. Später, schon auf dem Apache Trail, stellt sich heraus das man sich die Camping Permits im Tonto National Forest vorab, an speziellen Verkaufsstellen, kaufen muss. Jede Übernachtungen kostet nur sechs Dollar. Allerdings war für uns dieses System neu.

Bevor wir den Apache Trail fuhren besuchten wir noch das Tonto National Monument, eine Felsensiedlung der Salados, ähnlich der Siedlung im Bandelier NM in New Mexico:

Vom 02. bis zum 05.12.13 bereisten wir den Apache Trail, vom Roosevelt Lake bis Apache Junction:

Nach der Strecke brauchen wir Erholung. Die bekamen wir in Tortilla Flat (vergleichbar mit Chicken in Alaska ;-)):


Im Lost Dutchmann State Park blieben wir ein paar Tage und erkundeten die Gegend. Die legendere Goldmine des „Dutchmann“, der in Wirklichkeit ein Deutscher, Jacob Waltz, war haben wir genauso wenig gefunden wie die vielen Suchenden vor uns. Aber die Legende über die Goldmine ist bekannt und auch heute noch gibt es Menschen die nach ihr suchen:


Natürlich besuchten wir auch die direkt in der Nachbarschaft befindliche Goldfield Ghosttown:


Danach umgingen wir die Großstadt Phoenix und fuhren direkt weiter nach Casa Grande, einer Ruine der Hohokam:


Endlich erreichten wir Tucson, wo wir Weihnachten verbringen wollten. Dann kam aber doch wieder alles ganz anders. Aber fangen wir `mal vorne an ;-).

Bei der Ankunft in Tucson entdeckten wir an einer Kreuzung einen roten Imbissstand mit der Aufschrift „German Food Station“. Schon fast vorbei, entschieden wir spontan uns dieses German Food `mal genauer anzuschauen ;-).

Wir parkten unseren Dicken direkt neben dem Stand und inspizierten die Speisekarte. Das es in den USA Bratwurst gibt war nichts Neues, aber Currywurst!? Da kam auch schon die deutsche Frage, aus dem Fenster, „wo kommt Ihr denn her?“

Aha, das könnte die Currywurst erklären ;-).

Natürlich haben wir uns erst einmal gegenseitig vorgestellt und wurden direkt ein zweites Mal überrascht. Die Betreiber, Andrea und Max kommen eigentlich aus Brackenheim, das ist nicht weit entfernt von Obereisesheim, der Ort in dem Günther aufgewachsen ist.

Aber es kommt noch besser, als wir nämlich fragen ob es sich bei der angebotenen Wurst um „richtige“, deutsche Wurst handelt, kommt die Antwort, „natürlich, die bekommen wir von Fritz Scherz aus Phoenix“. Nun kommt der Metzger, Fritz Scherz, ursprünglich auch aus Obereisesheim und Günther ist als kleiner Junge, nach dem Kindergarten, immer an seinem Laden vorbei gegangen und hat auch erlebt wie er ausgewandert ist :-).

Das war das zweite Erlebnis dieser Art, das erste hatten wir, noch in British Columbia, als Günther von einem älteren Mann angesprochen wurde dessen Frau, wie sich später, im Gespräch herausstellte, auch aus Obereisesheim stammt. Für die Oberneisener unter Euch, bei der Frau handelt es sich um Helga Freyer, die Schwester des „Getränke Freyer“ :-).

Die Welt ist eben doch nur ein etwas grösseres Dorf ;-)

Der Saloon ist übrigends vor einigen Jahren abgebrand und damit auch die damals darin, an der Wand befindlichen Dollarscheine. Daraufhin haben viele der vorherigen Besucher dem Besitzer wieder je einen Dollar zugeschickt damit die Wände wieder bestückt werden konnten, doch dieses Geld wurde gestohlen. Trotzdem ist jetzt wieder jede Wand mit Dollarscheinen tapeziert!!!!


Nach längerem Gespräch und ein paar Kunden später (uns eingeschlossen, die Currywurst konnten wir uns nicht entgehen lassen) fragten uns die beiden ob wir nicht bei ihnen auf dem Grundstück übernachten wollen. Wir nahmen die Einladung an und hatten noch einen schönen, gemeinsamen Abend bei einem ausgezeichneten chinesischen Buffet. Dabei lernten wir Kevin, einen Freund von Andrea und Max kennen, der uns gleich, für den nächsten Tag, zu sich und seiner Frau Barbara einlud. Die beiden haben sich vor einigen Jahren einen Greyhound Bus als Camper ausgebaut und sind damit zwei Jahre durch die USA gereist. Natürlich waren sie auch auf unser Fahrzeug gespannt.

Also sind wir am nächsten Abend nach dem Besuch des Arizona Dessert Museum umgezogen.

Irgendwann erhielten wir eine e-mail von Hilu und Sigo, den beiden Weltenbummlern, die wir in Fairbanks getroffen hatten. Sie haben unsere Bemerkung auf unserer Homepage gelesen, das wir urlaubsreif sind und Weihnachten in Tucson verbringen wollen. Da sie auf dem Weg nach Mexico und in der Nähe waren, fragten sie an ob wir uns nicht treffen wollen und wo wir uns aufhalten. Einige Mails weiter waren sie auch in Tucson angekommen und standen nur 10 Minuten entfernt auf einem Campingplatz. Leider erreichte sie unsere Antwortmail zu spät, so das wir uns auf dem Platz verpassten. Aber wir erwischten sie dann doch noch, abends, auf dem angekündigtem BLM Platz (N 32° 9,414` W 111° 6,932`), bei Tucson und verabredeten das wir uns da zwei Tage später treffen.

Barbara war so nett uns ihren PKW für den Besuch in Downtown zu borgen. So mussten wir nicht mit dem Dicken in die Stadt fahren. Da wir, wie immer, spät `dran waren und wir abends von Kevin zum Abendessen eingeladen waren haben wir nur einen kleinen Teil von Downtown gesehen:


Also hieß es Abschied nehmen von unseren Gastgebern der letzten Tage :-( ….:

…und Freude über ein Wiedersehen. Treffen mit Hilu und Sigo auf dem BLM Platz bei Tucson:


Abendstimmung:


Von hier aus unternahmen wir den Ausflug zu der Mission San Xavier Del Bac, „The White Dove of the Dessert“ (Die weiße Taube der Wüste) oder die „Sixtinische Kapelle von Nordamerika“. :


Natürlich besuchten wir auch das Pima Air und Space Museum mit über 200 Flugzeugen:


Abends besuchten wir das Casino del Sol zum Abendbuffet. Das Essen war wirklich ausgezeichnet und die Einrichtung sehenswert:


Das passiert übrigends mit einem Handtuch wenn am Morgen die Sonne durch das Badezimmerfenster auf den Vergrößerungsspiegel scheint, der dem Handtuch gegenüber hängt ;-):


Und wir hatten uns schon gewundert was denn da so verbrannt riecht!!!!!

Am 22.12. verliessen wir nun endgültig Tucson um uns auf den Weg nach Tombstone zu machen, wo wir nun wirklich Weihnachten verbracht haben. Dort gibt es den Stampede RV Campingplatz in der Stadt, so dass wir auch `mal gemütlich ein Bier trinken gehen konnten, mit Wifi für den Kontakt mit der Familie:


1877 suchte Ed Schieffelinin der Gegend nach Rohstoffen. Freunde warnten ihn das das einzige was er finden würde sein eigener Grabstein sein würde. Doch statt dessen fand er Silber. Damit entstand die Stadt Goose Flats bei den Minen. Diese wurde dann, in Erinnerung an die Warnung der Freunde an Ed, in Tombstone, Grabstein, umbenannt.

Die Glanzzeit von Tombstone dauerte nur acht Jahre. Allerdings wurde in dieser Zeit 37 Mio $ Silber gefördert. 1881 erreichte die Stadt eine Einwohnerzahl von 10.000 und kämpfte mit Prescott um den Bezirkssitz. Dieser wurde hier 1882, mit dem Bau des Cochise County Courthouse, für 50.000 $, eingerichtet und blieb bis 1929 erhalten, als er nach Bisbee umzog.

Als Wasser begann in die Minen einzudringen wurden Pumpen installiert, trotzdem waren die Schächte bald bis auf 600 Fuss geflutet und konnten nicht weiter genutzt werden. Damit waren die guten Zeiten für Tombstone vorbei.









Am 27.12. fuhren wir weiter nach Bisbee, eine alte Bergbaustadt, heute ein Touristen- und Künstlerdorf:

Da es mit schnellen Schritten auf Silvester zuging fragten wir uns wo wir eine geeignete Party finden oder steigen lassen könnten :-). Na ja, das mit der typischen Silvester Party war zwar nichts aber wer kann schon erzählen das er in dem Chiricahua National Monument Silvester gefeiert hat!? Und das ganz schön lange, immerhin mussten wir schon Nachmittags um vier Uhr deutsches Silvester feiern und weiter durchhalten bis zum neuen Jahr in Arizona ;-).

Somit ist also unser erstes Reisejahr um. Wir sind jetzt 6,5 Monate unterwegs, haben ca. 26.000 Km gefahren und schon eine Menge gesehen. Sogar so viel das wir zwischenzeitlich keine Lust mehr auf etwas Neues hatten.

Dank der letzten zwei Wochen, mit Hilu und Sigo, haben wir gelernt unser Reisetempo so weit zu reduzieren das wir von neuen Eindrücken nicht mehr überfordert werden und wir das Reisen wieder mehr geniessen können.

Trotzdem freuen wir uns jetzt auf die Zeit in Deutschland. Da am 04.04.14 unsere Aufenthaltsgenehmigung abläuft werden wir End März, Anfang April von Florida nach Deutschland fliegen.

In 2013 gefahrene Strecke:

Neujahr verließen uns Hilu und Sigu Richtung Mexico und für uns ging es zurück nach:

Arizona:

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