©2017 Ilka Weingärtner
Mit Nicaragua erreichten wir das vierte und letzte Land der C4 Staaten für die unser dreimonatiges Visum, ausgestellt in Guatemala, galt.
Nicaragua vom 30.04. bis 15.05.2016:
Nachdem wir früh gestartet waren erreichten wir schon Mittags die Grenze und hatten Glück das es keine Siesta gab ;-).
Diesmal wurde unser Dicker schon ausgiebiger desinfiziert aber die Mücken im Wohnraum durften leider doch miteinreisen :-( !
Wir fragen uns sowieso bei jedem Grenzübergang wie es die Grenzangestellten schaffen dem Ungeziefer beizubringen das es nicht einreisen darf ;-) . Ein sogenanntes Mückenverbotschild ist uns noch nie über den Weg gelaufen und das wäre doch das mindeste, oder ;-) ???
Unser erster Abstecher führt uns zu dem, von anderen Reisenden empfohlenen, Somoto Canyon, hier soll man eine schöne Planschtour durch den Canyon machen können. Allerdings nur mit Guide den man uns auch empfohlen hatte und den wir auch direkt aufsuchten. Das hatte den zusätzlichen Vorteil das wir einen Übernachtungsplatz bei der Familie fanden :-).
Also gleich drei Dinge auf einmal, was will man mehr ;-) ?
Am nächsten Morgen kam das Erwachen in mehrfacher Hinsicht! In der Nacht hatte es geregnet und der Boden unter den Füßen des Dicken war total schmierig und schlammig. Was zur Folge hatten das wir `mal wieder zu Schaufel, Brettern, Steinen und Wagenheber greifen mußten um die neun Tonnen auszubuddeln :-(.
Aufgrund vorangegangener Übungstunden in Mexiko ;-) und der Hilfe unserer Gastgeber waren wir relativ schnell wieder befreit . Allerdings sahen wir dafür aus als hätten wir uns im Schlamm gewälzt. Wir bekamen einen Eimer Wasser zum Reinigen, so konnten wir uns zumindest von dem gröbsten Dreck befreien bevor wie uns auf den Weg nach Esteli machten wo wir eine Dusche nehmen konnten.
Esteli hat nicht viel Touristisches zu bieten. Aufgrund der strategischen Nähe zu Honduras fanden hier heftige Kämpfe während der Revolution und danach statt und es wurde mehrfach dem Erdboden gleich gemacht.
Heute ist es das Zentrum der Tabakindustrie in Nicaragua. Es wird kubanischer Tabak angebaut! Die Zigarren gehören zu den besten der Welt. Uns gelingt es, trotz Anmeldung über das Touristenbüro, leider nicht eine Fabrik zu besuchen :-( .
Wir machten uns auf den Weg nach Leon und übernachteten an der Rancho Los Alpes. Die Ranch liegt 7 Km vor Leon und bietet sich für Overlander als Übernachtungsplatz an. Der Besitzer ist sehr nett und das extra für uns zubereitet Abendessen war vorzüglich :-). Allerdings ist die Gegend bekannt für seine Hitze unter der wir doch ein wenig litten :-(. Dazu kam ein nächtliches Gewitter bei dem wir das Gefühl hatten das die Blitze direkt neben dem Auto einschlugen.
Hier ein paar Bilder von Unterwegs:
Am Morgen nach der Ankunft nahmen wir ein Taxi nach Leon und besichtigten die Stadt der Dichter, Denker und Freiheitskämpfer. Hier wurde die Unabhängigkeit Nicaraguas und Costa Ricas von Spanien besiegelt:
Lange Jahre wechselte der Hauptstadtstatus zwischen den beiden Konkurrenten Leon und Granada, bis 1858 Managua zur Hauptstadt ernannt wurde :-) !
Nach zwei schweißtreibenden Tagen suchten wir Abkühlung am Pazifik:
So richtig Abkühlen war zwar nicht möglich aber immerhin wehte eine angenehme, feuchte Brise :-( den ganzen Tag ;-).
Unser nächstes Ziel war der National Park Vulkan Masaya. Leider standen wir vor verschlossenen Toren weil die Aktivität des Vulkans vor einiger Zeit zugenommen hatte und es für Besucher zu gefährlich sein sollte.
So ging es für uns zur Laguna de Apoyo, da war es zwar auch nicht kühler als am Pazifik aber das Paradiso Hostel an dem wir standen und der Kratersee waren einfach nur klasse:
An so einem schönen Platz mussten wir natürlich länger verweilen auch wenn wir nur vor dem Hostel parken konnten weil wir zu groß für den inneren Parkplatz waren :-). So blieben wir fünf Tage und lernten zwischenzeitlich eine schweizer Architektin kennen die ein paar 100 Meter weiter für sich und ihren Mann ein paar Cabanas baute, eine für sich und die anderen zum vermieten.
Wir waren beeindruckt, bekamen allerdings auch die Problem bei der Arbeit mit den Ämtern in Nicaragua mit. Dafür braucht man starke Nerven, denn auch wenn die Korruption bekämpft wird so bleibt doch die Unberechenbarkeit und Hochnäsigkeit der Menschen an den „Machtpositionen“ :-( !
In Granada plünderten wir erst einmal den nächsten Supermarkt und lernten dabei einen Amerikaner kennen der deutsche Wurzeln hat, mit einer Einheimischen verheiratet ist und tatsächlich auch etwas Deutsch spricht. Er lud uns zu sich ein. Da wir uns nicht auskannten, er weiter mußte und uns nicht erklären konnte wo wir hin fahren sollten verabredeten wir uns für den nächsten Morgen am Roten Kreuz, wo wir übernachten wollten.
Wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet das er tatsächlich kommen würde, jedoch wurden wir eines besseren belehrt. Am Morgen holte er uns ab, lud uns zu einem Kaffee in sein Haus ein und bot uns an mit unserem Fahrzeug zu ihm zu wechseln. Weil sein Haus jedoch weit weg von der Innenstadt war verzichteten wir auf den „Umzug“ und machten mit Ihm lediglich eine kleine Stadtrundfahrt bei dem er einiges zu erledigen hatte. Unter anderem suchte er für seine Terrasse einen neuen Sonnenschirm und seine Frau hatte eine Anzeige in dem Verkaufsprospekt eines Geschäftes gesehen. Das war unser Glück, in dem Geschäft fanden und kauften wir einen Tischventilator für unser „Haus“, der uns zukünftig die Hitze besser ertragen lassen sollte :-) .
Am Abend trauten wir unseren Augen nicht als uns plötzlich Steffie und Robert über den Weg liefen. Mit den beiden hatten wir Weihnachten in Xpu Ha gefeiert und waren der festen Überzeugung das sie schon deutlich weiter auf dem Weg nach Süden wären. Wie sich herausstellte haben sie in Panama kehrt gemacht und waren schon wieder auf dem Rückweg in die Staaten.
Wir verbrachten einen schönen Abend miteinander bevor sich unsere Wege wieder trennten :-).
Zu Nicaragua habe ich eine besondere Beziehung nachdem ich 1986 und 1987 in der 11. Und 12. Schulklasse den Ende des, von den USA finanzierten, Contra Krieges und die Friedensverhandlungen mit verfolgt habe. Es ist für mich schwer vorstellbar wie es sich in einem Land lebt das noch Anfang der 90iger Jahren fast vor dem Nichts stand.
Ich schreibe absichtlich nicht viel über die Geschichten der Länder die wir bereisen. Sie sind viel zu komplex um sie hier in ein paar Worten wiedergeben zu können.
Als Touristen schauen wir uns hauptsächlich die schönen Seiten eines Landes an und bekommen von den Problemen der Einwohner nicht viel mit aber ich kann mir vorstellen das es nach nur 26 Jahren Frieden immer noch viele Probleme, sichtbare und weniger sichtbare, gibt. Um so erstaunlicher finde ich es immer wieder wie freundlich die Menschen mit uns und untereinander umgehen. In dem wohlhabenden und gut organisierten Deutschland, ohne all diese Probleme habe ich oft einen ganz anderen Eindruck :-(.
Am 15.05.2016 überqueren wir die Grenze nach: