©2016 Ilka Weingärtner
Der Staat machte seinem Motto alle Ehre :-).
Hier der erste Teil unserer Reiseroute in Florida auf dem Panhandle:
Nach einer Nacht auf einem Walmart in Pensacola erreichen wir endlich, bei strahlendem Sonnenschein, den Strand auf einer der Inseln des Nationalparks „Gulf Island National Seashore“:
Die „Barrier Islands“ vor Mississippi, Alabama und Florida übernehmen, wie der Name schon sagt, eine wichtige natürliche Funktion, den Schutz des Festlandes vor Flutwellen. Ausserdem wurde auf den Inseln eine Verteidigungslinie aus Festungen gegründet. Hier auf Santa Rosa Island steht Fort Pickens, gebaut von Sklaven zwischen 1829 und 1834 und bis 1947 ständig modernisiert und genutzt. Dabei handelt es sich um das größte von vier Forts. Wirklich zum Einsatz kam es nur während des Bürgerkrieges. Außerdem war hier der bekannte Apachenführer, Geronimo, 1886 eingesperrt:
Bei dem Anblick ist uns der Abschied schon etwas schwer gefallen. Aber es gibt ja noch so viel zu sehen :-).
Deshalb machten wir uns am 17.02.14 auf den Weg zu den Dead Lakes. Immer an der Golfküste entlang, unter anderem auch durch Seaside wo der Film „The Truman Show“ gedreht wurde. Die Orte reihen sich hier direkt aneinander ohne uns Freiraum für einen Übernachtungsplatz zu lassen.
Dead Lakes, in der Nähe von Talahassee:
Hier trennen wir uns von Gerlinde und Horst und machen uns auf den Weg nach Palm Coast zu Günthers Patentante. Natürlich nicht ohne uns, die auf dem Weg befindlichen, Wakulla Springs anzuschauen:
Floridas Süsswasserquellen haben ca. 20° C Wassertemperatur und sind Habitate für Aligatoren, Schildkröten, viele unterschiedliche Vogelarten, natürlich Fische und im Winter Rückzugsgebiete für die gefährdeten Manatees, „die sanften Riesen“, für die diese Wassertemperatur überlebenswichtig ist.
Wir bleiben drei Tage in Palm Coast weil wir nicht länger auf dem Grundstück von Centa und Jerry stehen bleiben dürfen. Das ist eine der vielen Regeln die es in diesem Wohngebiet gibt. Aber wir kommen ja, nach unserer Tour durch Florida, wieder.
Am letzten Tag besuchen wir St. Augustine, die älteste Stadt der USA:
Am 25.02.14 machten wir uns auf den Weg zu den Blue Springs, eine weitere Süsswasserquelle, in der man um diese Jahreszeit noch Manatees sehen kann. Zumindest konnten wir sie im Internet mit der Webcam beobachten.
Wenn die Flüsse und das Meer wieder warm genug ist verlassen sie zum Grasen die Quellen. Erst tagsüber, später auch nachts.
Hier der zweite Teil unserer Route in Florida:
Ab hier machen wir uns auf den Weg in das bekanntere Florida, Richtung Atlantikküste, auf die A1A, die über die Barrier Islands führende Küstenstrasse. Dabei lassen wir Cape Canaveral vorerst links liegen weil wir den Besuch des Raumfahrtzentrum , gemeinsam, in ein paar Wochen, mit Jerry machen wollen. Die Nacht verbringen wir im Sebastian Inlet State Park:
Gerade in West Palm Beach finden wir doch tatsächlich einen Walmart auf dem wir übernachten dürfen. Das ist für Florida ungewöhnlich. Leider gesellen sich in der Nacht ein paar LKWs dazu, die sich um uns herum stellen und die ganze Nacht ihre Motoren laufen lassen damit wir auch auf alle Fälle nicht schlafen können! Einen anderen Grund kann es nicht haben weil die Temperaturen sehr angenehm sind und kein Mensch eine Klimaanlage oder Heizung benötigt. Nachdem wir unseren Dicken auf die andere Seite des Parkplatz gefahren haben konnten wir dann doch noch ein paar Stunden schlafen.
Palm Beach, vorbei an den Villen der „Schönen und Reichen „ ;-):
So, jetzt haben wir genug von Häusern. Wo ist ein geeigneter Strand für uns?
In Ft. Lauderdale werden wir fündig, am Hugh Taylor Birch State Park (Campingplätze um Ft. Lauderdale):
Am Spätnachmittag fuhren wir noch weiter Richtung Keys und übernachteten an dem Kasino der Miccosukee, einem Indianerstamm mit denen es Heute noch keinen Friedensvertrag gibt!
Uns haben sie nichts getan ;-), im Gegenteil wir durften auf dem Kasino Parkplatz übernachten und dazu haben wir noch jeder 30 $ Spielgeld und diverse Gutscheine bekommen. Gewonnen haben wir beim Spielen nichts aber mit einem Gutschein sind wir in das Restaurant für den halben Preis essen gegangen.
Am 01.03.14 reihen wir uns in die Schlange auf die Keys ein. Wir haben nämlicher `mal wieder vergessen welchen Wochentag wir haben :-) und sind Samstags, wie alle anderen Wochenendtouristen, auf dem Weg zu den Inseln!
So nett unser Campingplatz auch ist (abgesehen von den Plagegeistern und den 47,25 $ pro Nacht), er ist doch zu weit von Key West entfernt um zu Fuss zu gehen ;-), selbst bis zur Bushaltestelle ist es ganz schön weit und das Motorrad haben wir sicherheitshalber `mal bei Centa und Jerry gelassen :-(. (Campingplätze auf den Keys)
Zudem lesen wir dann auch noch auf der Homepage von Key West das es mit grossen Fahrzeugen schwierig ist in der Stadt zu parken. Was nun, ist die Frage.
Zum Glück lernen wir ein kanadisches Pärchen kennen, von dem er, wie könnte es anders sein, aus Heilbronn stammt :-).
Die beiden sind so nett und nehmen uns mit nach Key West. Wo wir dann feststellen das das Parken gar kein Problem ist, da bei der Festung ein riesiger, leerer und kostenloser Parkplatz ist!!!!! Tja, so ist das Leben.
Anfang des 20. Jahrhundert hatten die Bewohner von Key West übrigens das höchste pro Kopf Einkommen von Florida. Dies machte das Ausbeuten von Schiffswracks, die es hier reichlich gibt, das Herstellen von Zigarren und das Handeln mit Schwämmen möglich. 1889 war es sogar die reichste Stadt der USA, allerdings war sie 1930 bankrott.
Am 04.03.14 machten wir uns auf den Weg zu dem Everglades National Park und erreichten am 05.03.14 den Long Pine Key Campingplatz wo wir übernachteten. Am nächsten Tag besuchten wir den unbedingt zu besuchenden Anhinga Trail beim Flamingo Visitor Center und hatten Glück eine deutschsprachige Führung mitmachen zu können.
Diese wird von einer Bielefelderin durchgeführt die vor ein paar Jahren mit ihrem Mann, einem Pfarrer, nach Florida ausgewandert ist. Sie erzählte uns das die Rancher erst skeptisch gewesen sind ob sie immer Gäste haben würde aber im Gegensatz zu anderen Nationalitäten kommen die Deutschen das ganze Jahr und nutzen die angebotene Führung gerne :-), so das sie weiterhin im Programm enthalten ist.
Es ist kaum zu glauben aber das Wasser fliesst tatsächlich, wenn auch langsam, ca. 30 m pro Tag. Es kommt vom Lake Okeechobee und fliesst ca. 80 Km breit und 30 bis 90 cm tief, Richtung Golf von Mexiko. Dadurch wurde ursprünglich das Gebiet von dem See bis zur Küste überschwemmt. Der Nationalpark stellt nur noch einen kleinen Teil dieses Gebietes dar. Die restliche Fläche wurde trocken gelegt und wird als Farm- oder Wohnland genutzt.
Das ist auch das größte Problem des Parks, weil dadurch der natürliche Zufluss verringert wurde und das wenige Wasser was noch ankommt mit Düngemittelrückständen verseucht ist.
Was den wenigsten bekannt sein wird ist das ein Teil des Parkes auch eine bekannte politische Vergangenheit hat. Nicht weit vom Anhinga Trail entfernt waren die Verteidigungsraketen während der Kubakrise stationiert
Nach den beiden Besichtigungen machten wir uns auf den Weg nach Flamingo wo wir übernachteten und uns am nächsten Tag auf einen Bootsausflug in die Coot Bay begaben. Einen Tag später fuhren wir den Weg zurück, in Richtung Parkausgang:
Wir übernachteten noch einmal bei dem Miccosukee Kasino und fuhren über dem Tamiami Trail (Alligator Allee) Richtung Golfküste. Dabei durchquerten wir Miccosukee Land und das Big Cypress National Preserve:
Zwei Tage blieben wir im angrenzenden Collier Seminol State Park und fuhren danach die Golfküste hoch und machten einen Abstecher auf Sanibel- und Captiva Island:
Den Tipp für den nächsten Stellplatz haben wir von einem Amerikaner bekommen, Fort de Soto State Park, immer ausgebucht, aber sie halten auch immer ein paar Plätze für Spontanbesucher frei, vorausgesetzt man ist sehr früh oder spät genug da. Wir waren spät genug :-), allerdings hatten wir keine Lust am nächsten Morgen um sechs Uhr, in einer Schlange vor dem Büro zu stehen um noch einen Tag zu buchen, so das wir nur einen Tag blieben.
In St. Petersburg gibt es große Parkplätze direkt an dem Wahrzeichen der Stadt, der Pyramide. Dort konnten wir für 3,- $ den ganzen Tag parken. Aufgrund eines Unfalls zwischen Günthers Daumen und der Leiter blieben wir sogar über Nacht da. Weil er mit dem geschwollenem und aufgerissenem Daumen nicht sofort weiterfahren konnte.
Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns weiter nach Homosassa zu fahren um den Homosassa Springs Wildlife State Park zu besuchen. Dort werden von Krankheiten oder Unfällen genesene Tiere aus Florida in einem Art Wildpark gehalten.
Ab hier verließen wir die Golfküste, fuhren Richtung Ocala National Forest und machten uns am 18.03.14 auf zu den Rainbow Springs.
Und noch eine Quelle, direkt bei Ocala. Die müsste den meisten, zumindest ab meinem Alter und höher ;-), aus diversen Filmen, bekannt sein!
Auf dem Weg, zurück nach Palm Coast, durchquerten wir den Ocala National Forest in dem wir den Höhenrekord in Florida erreichten. Ein paar Tage blieben wir noch an den Salt Springs bevor wir am 23.03.14 wieder Palm Coast erreichten.
Da wir nur drei Tage auf dem Grundstück bei Centa und Jerry stehen dürfen beeilten wir uns das Fahrzeug von Innen und Aussen gründlich zu säubern und die Sachen herauszuholen die wir mit nach Deutschland nehmen wollten damit der Dicke (Jerry:„Rommels Command Post“ :-) ) im Storage abgestellt werden konnte. Die Flüge und die Reservierung des Storage hatten wir schon während unserer ersten Zeit in Palm Coast gebucht bzw. reserviert.
Im Storage hat Günther ihn noch von unten eingeölt damit nichts rosten kann, wir haben ihn mit Jerrys Hilfe abgedeckt und ein Entfeuchtungsmittel im Innenraum aufgestellt um anfallendes Kondenswasser aufzufangen.
So, danach hatten wir Zeit. Nur leider war das Wetter nie gut genug für einen Strandbesuch :-( . Dafür besuchten wir den 59sten „Cracker Day“ in Flagler County:
Am nächsten Tag ist das Wetter wieder schön und wir erholen uns für den nächsten Ausflug nach Cape Canaveral.
31.03.2014 Cape Canaveral:
Tja, am 03.04.14 brachten uns Centa und Jerry nach Daytona, zum Flughafen, damit wir unseren Heimaturlaub antreten konnten. Bei dem Flug handelte es sich um einen Zubringerflug nach Charlotte, NC, der leider Verspätung hatte und wir deshalb unseren Flug nach Deutschland verpassten :-(.
Das war erst einmal sehr unangenehm weil wir in Charlotte auf dem Flughafen noch so schnell wie möglich zum Gate gerannt sind um das Flugzeug doch noch zu erreichen. Was uns auch eigentlich gelungen ist, es stand noch da, aber das Boarding war schon beendet. US Airways ging, im Gegensatz zu uns ;-), völlig routiniert mit der Situation um, buchte uns ein Hotelzimmer und forderte dort den Shuttle für uns an, so das wir ca. 1,5 Std. später im Renaissance Hotel in Charlotte saßen.
Am nächsten Tag, unser letzter, genehmigter Aufenthaltstag in den USA (!), flogen wir endlich nach Frankfurt.
Leider kam es zu einerem kleinerem Unfall im Storage während wir in Deutschland waren. Das angehängte Boot eines Amerikaners riss unseren rechten Windabweiser bei der Herausfahrt aus dem Storage ab. Der Besitzer des Lagerplatzes sah den Unfall und informierte den Fahrer des Zugfahrzeuges, der scheinbar gar nichts gemerkt hatte. Dieser informierte seine Versicherung und Jerry und Centa waren so nett alle Dinge für uns zu regeln, so das wir die Kosten für den Schaden ersetzt bekamen. Wir kauften in Deutschland die Ersatzteile, brachten sie mit nach Florida und Günther reparierte alles wieder direkt nach dem Eintreffen in Palm Coast.
Unsere nächsten Staaten in den USA:
13.02.14 Florida:
Lebende Strassenschilder trifft man hier häufig.
Auf der Brücke nach Sanibel Island
Na, wen haben wir denn da :-).
Das können wir auch :-).
Natürlich sorgten wir auch hier wieder für Gesprächsstoff ;-).
Auf dem Flughafen in Daytona
Im Renaissance Hotel in Charlotte im Mecklenburg County (!!!)
Am 08.06.14 müssen wir uns nun auch leider von Centa und Jerry verabschieden. Es war eine schöne Zeit und
wir hoffen auf ein Wiedersehen.
Sind wir wirklich noch in Florida? :-) Das Wetter kurz vor Palm Coast.
Bullenreiten
Tonnen umrunden
Kälber fangen
Stier Satteln
Jungbullen umwerfen
Mit Josef im Besen in Neckarsulm
03.06.14 Abflugtag:
In Frankfurt am Flughafen mit Josef und Peter.
Es war schön Familie, Freunde und Kollegen zu treffen aber es gibt noch vieles zu sehen :-).