So schön es auch in der Lagune war, irgendwann heisst es immer Abschied nehmen. Das war für uns am zweiten Tag des neuen Jahres als wir uns auf den Weg nach Mulegè machten und einen Abstecher nach El Rosario unternamen:

Wir wären gerne eine Nacht geblieben und hätten die Stadt unsicher gemacht aber leider liegt der Campingplatz zu weit ausserhalb, so das wir uns entschlossen weiterzufahren. In Mulegè waren die Schäden des letzten Hurrikanes noch deutlich zu sehen aber Wifi funktionierte schon wieder :-). Hier trafen wir auch wieder auf Claudia, Martin, Veronika und Michael, von denen wir uns eigentlich an der Lagune verabschiedet hatten. Das sollte uns in der nächsten Zeit noch öfter passieren. Auf der Baja kann man sich kaum aus dem Weg gehen, es sei denn man ist zu einer ganz anderen Zeit unterwegs :-).

Außerdem lernten wir Barbara und Uwe kennen, die mit ihrem Ford schon die halbe Welt bereist haben. Somit blieben wir drei Nächte um zu waschen und zu quatschen ;-).

Mulegè ist eine beliebter Versorgungsort für alle die an der Bahia Conceptiòn ihren Winter oder einfach nur ein paar Tage oder Wochen verbringen, so wie wir es vorhatten.

Direkt am zweiten Strand, Santispac, sahen wir von weitem die vier von der Lagune stehen (Claudia, Martin, Veronika und Michael) und hielten an um die Lage zu sondieren ;-). Da kam Tom, der Nachbar mit seinem amerikanischen Wohnmobil auf uns zu, um uns zu begrüssen. Die Überraschung war groß als sich herausstellte das Tom zwar ein amerikanisches Wohnmobil fährt aber ansonsten echt deutsch ist ;-). Als noch Enida, seine Frau dazu kam war es keine Frage mehr wo wir die nächste Nacht verbringen würden :-). Wir waren uns sofort sympatisch und die Zeit verging schnell mit Gesprächen.

Kurze Zeit später kam ein grüner 911er den Strand heruntergefahren und Günther hüpfte, mit dem Ruf „Deutsche“, aus dem Auto um Doro und Jupp zu begrüßen. Auch hier passte die Chemie, wie man so sagt ;-) , auf Anhieb.

Sehr zum Vergnügen von Tom, trafen dann auch noch Helmut und Tina, mit Ihrem „Dickschiff“ ein. Die beiden bereisen schon seit Jahren, jeden Winter, die Baja mit Ihrem amerikanischem Wohnmobil.

Helmut fuhr sofort sein Quad aus der Garage um Holz zu holen, welches er später mit seiner Motorsäge (!) in handliche Stücke zerteilte :-). Natürlich kann man nicht ohne ein Boot die Baja bereisen, deshalb packt er am nächsten Morgen sein Schlauchboot mit Außenborder aus und baut es mit Hilfe von Günther zusammen. Mit zusätzlicher Hilfe eines Mexikaners brachten sie den Motor zum Laufen ;-).

Abgesehen von der erfolglosen Angeltour von Jupp und Helmut kam dieses Boot eines Abends in einer Rettungsaktion zum Einsatz. An diesem Tag trafen eine Gruppe junger Mexikaner ein, die sich das Padel von Helmut und ein Kajak von Einheimischen liehen, mit dem sie noch spät heraus padelten. Scheinbar ist später das Kajak mit Wasser voll gelaufen und die Jugendlichen mussten sich auf einen Felsen am Ufer retten. Mit viel Geschrei machten sie die zurückgebliebenen Jungs auf sich aufmerksam. Von denen einer fragte ob wir helfen könnten seine Freunde zurückzuholen. Helmut sagte sofort zu, wollte aber doch nicht alleine mit dem Jungen fahren, so das Günther mitfuhr. Die Rettungsaktion gelang, mehr oder minder reibungslos und alle erreichten den rettenden Strand ;-). Einer der Väter der Jugendlichen brachte zur Belohnung eine Flasche Wein und Käse, womit der Abend gerettet war.

Am nächsten Morgen begaben sich Helmut und Jupp mit dem Boot auf eine Angeltour. Während sie unterwegs waren kamen die Mexikaner mit einem Eimer Fisch zu uns. Die Fische hatten sie auf einer Bootstour gefangen und uns für die Aktion am vorherigen Abend geschenkten. Das war ein schöne Überraschung für Helmut und Jupp, die nämlich ohne Fang zurück kamen :-). Günther und Jupp nahmen die Fische aus, filetierten und verteilten sie. Dabei konnte Günther noch einen der Fische, die zu klein zum Zubereiten waren, retten und wieder zum Schwimmen bringen :-).

Eine große Portion Fisch wurde noch am selben Abend gemeinsam zubereitet und verspeist.

Nach einer Woche verliessen wir Santispac auf der Suche nach einem anderen Strand an der Bahia Concepciòn.

Ein besonders beliebter Strand ist El Coyote. Uns war er aber zu voll, außerdem wussten wir von Tom das die Sonne Abends früher hinter den Bergen verschwindet und die Tage damit gefühlt noch kürzer wären als sie sowieso schon waren.

Somit machten wir unseren nächsten Stopp bei El Requesón. Dort trafen wir wieder auf die vier der Lagune, Jupp und Doro und den Neuzugängen Birger und Christiane. Die Truppe löste sich von Tag zu Tag weiter auf bis wir alleine zurück blieben

 :-).

Am 15.01.15 fuhren wir weiter an der Bucht entlang nach Loreto.

In Loreto trafen wir die Kollegen der letzten Wochen wieder. Allerdings reisten sie alle, außer Tom und Enida am nächsten Tag schon wieder ab. Die beiden leisteten uns noch einen Abend Gesellschaft bei Orlando`s bevor es auch für sie am übernächsten Tag weiter ging.

Wir hatten in der Zwischenzeit eine Nachricht von Esti und Roli erhalten, die beiden Schweizer, die wir am Grand Canyon kennengelernt hatten und mit denen wir uns auf der Baja verabredet hatten. Sie seien auf dem Weg nach Loreto und würden in den nächsten Tagen eintreffen, lautete die Info. So beschlossen wir noch in der Stadt zu bleiben und auf sie zu warten, auch wenn es damit hieß ohne die Weggefährten der letzten Wochen weiter zu reisen.

Die Überraschung war groß als mit ihnen auch Edith und Gustav eintrafen. Die beiden hatten wir auch am Grand Canyon kennen gelernt. Nun gab es also wieder viel zu erzählen, die Erfahrungen der letzten Monate und die Pläne für die Weiterreise. Edith und Gustav wollten, wie wir, weiter Richtung Süden und für Esti und Roli war klar das sie wieder zurück in die USA fahren würden weil ihr Sohn Ende März nach Los Angeles kommen würde.

Da wir nach Loreto wieder, diesmal mit Roli und Esti, einige Strände unsicher machen wollten ;-) kauften wir hier reichlich ein und fuhren am Abend nur ein paar Kilometer weiter zu dem Juncalito Beach. Die Zufahrt war etwas rau und der Platz an dem wir uns niederliessen war nicht so schön wie die Plätze an der Bucht vorher. Da Roli und Esti kein Allrad Fahrzeug haben konnten wir leider nicht auf den direkt nebenan liegenden Strand fahren.

So entschlossen wir uns am nächsten Tag weiter zu fahren und einen Abstecher in den Hafen Puerto Escondido zu machen. Wie sich herausstellte ist der Hafen zwar sehr schön und modern angelegt, wird aber kaum genutzt :-(. Wir wollten schon umdrehen als ich aus dem Augenwinkel ein großes amerikanisches Wohnmobil entdeckte und dachte, das kommt mir doch bekannt vor. Tatsächlich waren es Enida und Tom, die sich hier niedergelassen hatten weil der Yachthafen Wifi anbietet. Natürlich eigentlich für die Besitzer der Schiffe auf dem Wasser, nicht der „Schiffe“ auf Land ;-)! Aber natürlich hatten die zwei schon wieder die richtigen Leute kennengelernt so das sie es nutzen und ihre Arbeit machen konnten :-). (Siehe http://tomsreiseberichte.com/ und http://tomstalktime.com/)

Natürlich waren wir mit drei Fahrzeugen deutlich auffälliger als das eine vorher, so das ein Sicherheitsmann des Yachthafens vorfuhr und uns bat wegzufahren. Nach dem dritten Besuch fragten wir ob und wo wir hier übernachten könnten. Er sagte wir könnten auf die Schotterplätze weiter hinten fahren, aber nicht auf dem Beton parken (!), wo Enida und Tom die letzten Nächte übernachtet hatten?!?

Also fuhren wir auf einen der Plätze und liessen uns häuslich nieder während Tom und Enida ihre Arbeit machten. Am Abend setzten wir uns, auf Anregung unseres Feuerteufels Enida :-), zusammen um ein Lagerfeuer und erzählten und diskutierten. Wobei wir dann auch erfuhren das Enida uns den Weg zum Juncalito Beach geebnet hatte :-), sie hatte, da sie schon Tage vorher da waren, ein großes Loch mit Sand und Steinen gefüllt damit sie den Weg besser fahren konnten :-).

Am nächsten Morgen trennten sich unsere Wege wieder. Tom und Enida wollten hier noch weiter das Wifi nutzen und wir wollten Wale sehen :-), dazu machten wir uns auf den Weg nach Puerto López Mateos, wo wir dafür wieder auf Edith und Gustav trafen :-).


Das Schöne hier ist das die Tour „nur“ 1.000 MXN / Boot / Stunde kostet. D.h. mit ein paar Mitfahrern wird der Ausflug deutlich günstiger als in der Lagune San Ignacio :-). Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz des Hafens mit den Ausflugbooten. Nach der Tour fuhren wir Richtung La Paz. Da wir in der Regel nur zwischen 60 und 70 KM/H fahren fuhren Edith und Gustav mit ihrem Poessl schon voraus. Nur wir vier „Übriggebliebende“ machten einen Zwischenstop in Ciudad Constitutión. Die Stadt ist das landwirtschaftliche Zentrum auf der Baja Süd und hat nichts Besonderes zu bieten.

Camprestre La Pila Balneario and Trailer Park, grundsätzlich kein schöner Stellplatz aber eine schöne Abendstimmung :-).

N 25.01778, W 111.67750

In Constitutión wurden wir von der Polizei gestoppt weil wir ein Stopschild überfahren hatten. Während ich aus dem LKW sprang um nachzuschauen ob es das Schild wirklich gab diskutierte Günther mit dem Polizisten. Natürlich wollte der den Führerschein sehen und ein „Ticket“ ausstellen. Günther fand allerdings seinen Führerschein nicht und war zudem nicht bereit ein Bussgeld zu bezahlen. Da er kein Spanisch spricht und der Polizist nur ein paar Brocken Englisch sprach beschränkte sich Diskussion vorerst auf den Wortwechsel „ticket“ und Günthers Antwort „no ticket“. Nach einigen Versuchen auf diese Weise eine Einigung herbeizuführen :-) wechselte Günther zu dem Spruch „I´m not a gringo, I´m alemán!!!“, Was zu einer sofortigen Verständigung führte, der Polizist gab ihm die Hand, sagte „bienvenido“ und wechselte zu einem „no ticket“ ;-) ;-) ;-), womit wir entlassen wurden und alle zufrieden waren!

Bei durchwachsenem Wetter landeten wir in La Paz, einem amerikanisch - kanadischem Ferienort. Wir beschlossen übers Wochenende zu bleiben weil es auf dem Campingplatz Wifi gibt und es bei schlechtem Wetter am Strand auch nicht schön ist ;-). Da Edith und Gustav schon einen Tag vor uns hier waren und die Stadt schon besucht hatten boten sie sich als Fremdenführer und Taxifahrer in die Stadt an ;-):

Am 26.01. starteten wir den zweiten Teil unser „Beach Sight Seeing Tour“  ;-), jetzt in Begleitung von Roli und Esti.

Bei der Ausfahrt aus La Paz hatten wir unseren zweiten, direkten Polizeikontakt weil Günther beim rechts Abbiegen einem anderen Fahrzeug, dessen Fahrer ihn durch gewunken hatte (!), vermeindlich die Vorfahrt genommen hatte. Da der beobachtende Polizist auf einem Moped sass dauerte es etwas bis er uns überholen konnte. Als er es endlich schaffte und wir anhielten wollte auch dieser Beamte uns einen Strafzettel ausstellen. Nun war Günther natürlich schon geübter in der Strafzettelvermeidungsstrategie und brachte dieses Mal den Einwand das wir Deutsche seien etwas früher an, so das die ganze Angelegenheit relativ schnell vom Tisch war. Er fragte noch ob wir einen Kaffee für ihn hätten und fuhr nach der Verneinung von dannen und wir in Richtung La Ventana, El Sergento  ;-).

Auf dem Weg nach Los Frailles:

Auf dem Weg nach La Ribera:

Nach der East Cape unterbrachen wir unsere Strandtour für zwei Nächte in Cabo San Lucas, der Touristenhochburg der Baja California:

Mexiko, Baja California 2015 Teil 2

Begrüssung in Mulegè

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©2015 Ilka Weingärtner