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©2015 Ilka Weingärtner


USA Colorado 2014

Am ersten Tag ist noch alles wunderbar, wir schauen uns den historischen Distrikt an und besuchen das Schildkrötenzentrum, in dem verletzte Schildkröten aufgenommen, medizinisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Freiheit entlassen werden:

Nach den Besichtigungen beschliessen wir noch eine Nacht auf der Insel zu bleiben weil es uns gut gefällt und es auch schon wieder relativ spät ist.

Am nächsten Morgen überprüft Günther die linke Vorderbremse weil der LKW beim Bremsen jetzt immer sehr stark nach rechts zieht. Das hat er, bevor wir nach Deutschland geflogen sind, auch schon getan aber nicht so stark.

Durch die Rückfrage bei Mercedes, in Deutschland waren wir beruhigt weil es hiess das die Bremse sich automatisch nachstellt und dies in einigen Kilometern erledigt sein sollte. Leider ist die Lösung nicht so einfach. Wie sich herausstellte ist die Spreizkralle fest, d.h. die Bremse funktioniert gar nicht mehr.

Noch gingen wir davon aus das es reicht eine neue Spreizkralle zu bestellen und einzubauen. Also gesagt, getan. Da wir uns zum ersten mal Ersatzteile aus Deutschland haben schicken lassen und erst die richtigen Artikelnummern, Lieferanten und Versandweg ausfindig machen mussten verlängerte sich unser Aufenthalt auf zwei Wochen bis das Ersatzteil da war. Am Montag dem 23.06.14 stellte sich dann in der Werkstatt heraus das nicht nur die Spreizkralle defekt ist sondern der Bremszylinder auch total zerfressen ist, so das darüber Feuchtigkeit in die Mechanik eindringen konnte und alles total verrostet ist :-(. Also noch einmal Ersatzteile bestellen. Sicherheitshalber schauten wir uns auch noch die rechte Seite an und bestellten auch dafür Ersatzteile. Das bedeutet eine weitere Verlängerung unseres Aufenthalts um eine Woche. Diesmal in Brunswick, im Hotel, weil unser Dicker aufgebockt in der Werkstatt steht :-(.

Eigentlich waren wir guter Dinge nachdem wir wußten das die Ersatzteile unterwegs waren und der LKW theoretisch am 30.06. oder 01.07. repariert sein sollte. Leider gab es aber kurz zuvor einen wirklich hässlichen e-mail Verkehr. Wir hatten Robbie, den Besitzer der Werkstatt, darauf aufmerksam gemacht das er doch bitte beim Anschrauben der Radzylinder die vorgeschriebene Kraft berücksichtigen soll und vorgeschlagen das wir mit dem Schlüssel vorbeikommen um die Bremsen testen zu können bevor er die Bremstrommeln und die Räder montiert. Ich hatte in diesem Schreiben extra darauf aufmerksam gemacht das wir uns nicht in seine Arbeitsweise einmischen wollen und das es sich um Hinweise handelt.

Daraufhin bekamen wir die Antwort das es sein Geschäft ist und das die Kunden nicht bestimmen wie gearbeitet wird. Wenn wir ihm nicht trauen sollen wir mit einem Abschleppwagen kommen und den LKW aus seiner Werkstatt ziehen!

Wir schrieben ihm noch einmal das wir ihm nicht die Arbeit vorschreiben wollen sondern das es sich lediglich um Hinweise von uns handelt weil dieses Fahrzeug in den USA unbekannt ist und das er uns doch bitte mitteilt wann er fertig ist.

Darauf teilte er uns nur mit das er jetzt viel zu tun hat und er noch nicht weiß ob er den Dicken am Dienstag fertig bekommt.

Wir wiederum baten darum uns zu informieren wann er fertig wird damit wir das Zimmer entsprechend reservieren können.

Nach langer Zeit kam dann die Info das wir den LKW Mittwoch morgen abholen können.

Das taten wir direkt nach dem Frühstück um bei ihm festzustellen das er die beiden Radbremszylinder seitenverkehrt eingebaut hatte, so das er das erst einmal korrigieren musste (wenn man keine Ahnung hat sollte man sich vielleicht doch etwas von den Kunden sagen lassen ;-)). Desweiteren war eine Schraube von dem Schutzblech zu lang so das dieses gar nicht richtig befestigt war und diverse andere Kleinigkeiten, die korrigiert werden mussten.

Natürlich war die Rechnung auch noch gesalzen, er hat angeblich 18 Stunden für die Reparatur gebraucht, allerdings mit dem Ausbohren einer Schraube und dem gängig machen einer Bremsbacke! Aber was sollten wir tun, wir wollten weiter….

Nachdem wir eine Testrunde um den Block gemacht hatten stellte sich auch noch heraus das er die Spreizkeileinheit nicht eingestellt hatte, so das wir erst einige Kilometer fahren und entsprechend oft bremsen mussten bis sie sich automatisch eingestellt hatte. Als wir ihm mitteilten das die Bremsen nicht funktionieren war seine unverschämte Antwort das er sie ja nicht testen konnte weil er keinen Autoschlüssel hatte. Der Hinweis das wir vorbei kommen wollten um genau das zu tun hatte er natürlich vorsorglich vergessen!

Wir können nur sagen, sollte einer unserer Leser `mal in Brunswick, Georgia, eine Panne haben, geht auf keinen Fall zu Familie Deen, Southern Auto!!!!! Es sei denn Ihr sucht einen Besserwisser, dessen Arbeit Ihr kontrollieren müsst und der Euch danach noch abzockt!

Trotzdem fuhren wir nach dem Einkauf bei Walmart weiter nach Savannah, wo wir erfreulicherweise direkt am Visitor Center, am Martin Luther King Blvd., mit einem Tages-Parkpass, für 7 $ übernachten konnten:

Nachdem wir Savannah abgelaufen haben fuhren wir weiter nach Charleston, South Carolina. Hier übernachteten wir auf dem Oak Plantation Campground, so das wir es am nächsten Tag nicht weit in die Stadt hatten.


Charleston hat nicht so viele, schöne, grüne Inseln in der Stadt wie Savannah aber dafür deutlich mehr historische Gebäude. Der negativste Hintergrund dieser Stadt ist allerdings das hier der größte Sklaven Umschlagsplatz Amerikas war.

Es wurden bis zu zwei Mio. Sklaven gehandelt, anfangs aus Afrika verschleppte Menschen und später die Afroamerikaner. Der Preis für einen 60jährigen lag bei ca. 60 $, bei einem 20jährigen bei 900 $ und bei einem Kleinkind bei 100 $!!! Je nach Fähigkeiten variierten die Kosten. Zeitweilig lebten in South Carolina 57% Sklaven! Auch wenn die Sklaveneinfuhr offiziell 1808 verboten wurde kamen weitere Afrikaner nach Amerika. Erst mit Abraham Lincoln, nach dem Bürgerkrieg, wurde die Sklaverei, am 18.12.1865 offiziell abgeschafft.

Am Abend wurde übrigens unser Hochzeitstag, am 04. Juli, lautstark zelebriert ;-)!

Am 05.07.14 machten wir uns endlich auf den Weg in die kühlere Bergregion, Richtung Great Smokey Mountains NP und hatten den ersten, zähfliessenden Verkehr in den USA. Insgesamt ist die Verkehrslage hier, im Südosten der USA, vergleichbar mit der in Deutschland :-(!!          

Also, nichts mit „Wildwest Stimmung“, eher wie „Schlange stehen im Osten“.      ;-)

Am nächsten Tag fuhren wir die Cades Cove loop road in dem Tal in dem ab 1818 Siedler mit dem Einverständniß der Cherokees lebten. Das Interesse an den alten Gebäuden ist so groß das wir uns in eine Fahrzeugschlange einreihen mussten:

Die folgenden Informationen fanden wir auf dem Weg zu den Toiletten im Nationalpark. Vielleicht sollten sie noch an anderen Orten veröffentlicht werden!!!! Uns scheint es das diese Tatsachen in den USA nicht bekannt sind:

Von dem National Park war es nicht mehr weit nach Kentucky:

Die Frage beim Welcome Center in Kentucky, was wir sehen wollen, war leicht zu beantworten. Natürlich Pferde!!!! Immerhin sind wir hier in dem Staat mit den meisten und bekanntesten Pferdegestüten der USA, die Gegend um Lexington ist, mit über 400 Gestüten, bekannt als „Horse Capital of the World“!

Die einfachste Möglichkeit hier etwas über Pferde zu erfahren ist im Kentucky Horse Park. Er ist wirklich sehenswert wenn man sich für verschiedene Rassen, die Geschichte der Pferde und damit auch (!) die Geschichte der Menschen interessiert. Private Gestüte kann man nur mit Voranmeldung und mit einer Agentur besichtigen.

Am 12.07.14 machten wir einen Abstecher nach Frankfort, der Hauptstadt von Kentucky und testeten in der Buffalo Trace Destillery eine weitere Besonderheit Kentuckys, den Bourbon Whiskey:

Um Colorado, und damit einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der USA, näher zu kommen mussten wir eine lange Strecke, durch Indiana, Illinois, Kansas und Missouri auf uns nehmen. Wir unterbrachen sie nur für den Besuch der Schnitzelbank in Indiana und unserer Verwandten in Leawood bei Kansas City.

Die Grenze der Staaten Missouri und Kansas verläuft durch Kansas City. Genau genommen sind es sogar zwei Städte, die zusammengewachsen sind.

Der erste Teil der Strecke durch Kansas war noch einigermassen abwechslungsreich aber ab Great Bend beginnt wieder die Eintönigkeit der Great Plains die wir noch aus 2013 kannten und wir waren froh als wir die ca. 1.200 Km hinter uns hatten!

Unser erster Abstecher führte uns, auf Empfehlung der Frau aus dem Visitor Center, nach Jekyll Island. In früheren Zeiten, ab 1886 war das die Erholungsinsel für Elitefamilien, wie z.B. Rockefeller, Pulitzer usw.. Sie alle gehörten zu dem Millionärsclub dem die Insel gehörte. Heute befindet sich die Insel unter State Park Verwaltung.

Ankunft am 09.06.14 in:

So sollte ein Radzylinder nicht aussehen :-(.

Im Microtel North, in Brunswick

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Hier wird klar wo der Name der Berge, „ Smokey Mountains“, herkommt   ;-).

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