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©2015 Ilka Weingärtner


Mexiko

Die Grenzformalitäten waren, wie von anderen Reisenden angedroht ;-), schnell erledigt:


  1. Parken auf der US Seite, rechts, vor der Grenze.
  2. Zur mexikanischen Imigration gehen, sagen wie lange man in Mexiko bleiben möchte und Einreiseformular ausfüllen.
  3. Ein paar Meter zurück, auf der selben Straßenseite, zur Bank gehen, Touristenvisa, 306 MXN / Person, bezahlen.
  4. Zurück zum Dicken (Achtung: nicht über die Straße zurück gehen, sondern über das US Grenzgebäude, um wieder legal in die USA einzureisen :-)!)
  5. Mit dem Fahrzeug zur Grenze fahren.
  6. Ein mexikanischer Grenzbeamter prüft kurz die Papiere und das Fahrzeug.
  7. Weiter fahren ;-) und schon ist man, mit 180 Tagen Aufenthaltsgenehmigung, in Mexiko.


Das einzige „Problem“ war die Abmeldung aus den USA. Da wir das letzte Mal mit dem Flugzeug in die USA eingereist sind hatten wir nur einen Einreisestempel im Pass und kein I-94 Papier, welches man, zumindestens bis 2013, auf dem Landweg bekam. Das Papier wird bei der Ausreise von der Flug-, Schiffahrtsgesellschaft oder den Grenzbeamten der angrenzenden Ländern aus dem Pass entfernt, womit die Ausreise auch offiziell an die entsprechende Behörde gemeldet wird!

Unsere Ausreise hätte an der Grenze elektronisch erfolgen müssen, wurde sie aber leider nicht :-(, obwohl wir den Grenzbeamten auf der US Seite gebeten haben dies zu tun. Er meinte das wäre nicht nötig weil wir den Einreisestempel von Mexiko haben. Lt. FAQs der I-94 Internetseite passiert das bei der Ausreise nach Mexiko häufiger. Sollte man wieder in die USA einreisen wollen muss man nachweisen können das man rechtzeitig ausgereist ist. Dazu reicht wahrscheinlich (!?) der Einreisestempel von Mexiko.

Die eigene Ein- und Ausreisehistorie kann man, anhand seiner Passnummer, unter www.cbp.gov/I94.com nachschauen!


Nun konnte der Urlaub beginnen :-). Wir hatten uns vorgenommen ca. drei Monate auf der Baja California zu verbringen und von einem Strand zum anderen zu fahren um uns von dem vorherigen Besichtigungsstress zu erholen.

Also fuhren wir von Tecate auf der MEX 3 Richtung Pazifik:

Erster Halt nach Tecate in Mexiko auf der Ruta de Vino mit Weinprobe und Übernachtung bei einem Weinbauer,

GPS: N32° 06.904' W116° 30.759'

Von da ging es weiter nach Ensenada wo wir die nächsten Tage erst auf dem „Jolla Beach Camp“ (GPS: N 31.71667 W 116.66500) verbrachten. Dort lernten wir ein hölländisches Pärchen kennen dessen Fahrzeug ein Getriebeschaden hatte und die Reparatur bzw. Ersatzteilbeschaffung organisieren musste :-(.

Nach dem Besuch von La Bufadero, wo im übrigen der deutsch sprechende Künstler Scott Kennedy eine kleine Galerie mit schönen Bildern betreibt :-), wechselten wir zu dem „Centro Recretivo Mi Refugio“ Campingplatz (GPS: N 31.69833 W 226.63500) weil das Wetter schlechter wurde und wir dort Wifi vom LKW aus nutzen konnten. Bei der Ankunft wurden wir mit einem „Hey, wo kommt Ihr denn her begrüsst“, das rief ein ehemaliger Berliner der schon seit dreissig Jahren bei Los Angeles lebt und mit seiner Frau oberhalb des Stellplatzes ein Ferienhaus hat. Wir wurden für eine Stunde später zu Wein und Shrimps eingeladen und hatten einen schönen, gemeinsamen Abend. Leider reisten die Beiden schon am nächsten Tag wieder nach Hause, so das es bei dem einen Treffen blieb.

Am übernächsten Tag wollten wir mit dem  Bus nach Ensenada fahren und uns ein wenig umschauen und den Fischmarkt besuchen. Was wir letztlich auch taten, wenn auch etwas anders als geplant :-): Als wir an der Strasse auf den Bus warteten fuhr ein Pickup an uns vorbei, drehte, kam zu uns zurück und Pamela, die mit Ihrem Partner, ihren Freunden June und Bob, nach Ensenada unterwegs war fragte ob sie uns mitnehmen könnte. Nach ein wenig Hin und Her rückten alle zusammen und wir stiegen ein um mitzufahren. Nachdem sie hörten das wir zum Fischmarkt wollten änderten sie kurzerhand ihre Pläne, fuhren mit uns dahin und machten einen Rundgang mit uns, bei dem wir zum ersten Mal geräucherten Marlin probierten und gleich ein Stück kauften weil er so lecker war. Da das Wetter schlecht und uns kalt war nahmen wir die Einladung von den Vieren auf eine Happy Hour an und fuhren mit ihnen zu dem Estero Beach Hotel, wo wir gemeinsam einen feucht, fröhlichen Nachmittag mit Margaritas und Nachos verbrachten. Danach brachten sie uns wieder zurück zu unserem „Dicken“ :-).

Am 04.12. fuhren wir weiter, auf der Carretera Transpeninsular, MEX 1, nach San Quintin, wo wir zwei Nächte auf dem Campingplatz „Los Olivos“ (GPS: N 30.48883 W 115.93913) mit gutem Wifi verbrachten. Der Pool war leider gerade noch in der Renovierung. Danach zogen wir um auf „Fidel`s El Pabellón Palapas Alvinos“ (GPS: N 30.37150 W 115.86346), direkt am Pazifik, wo wir noch einmal zwei Nächte blieben bevor wir uns weiter Richtung Süden machten:

Auf der Suche nach wärmeren Wetter und Wasser und der Hoffnung irgendeinen der angeblich so vielen europäischen Reisenden zu treffen, ging es weiter Richtung Süden. Bevor wir bei Guerrero Negro den Bundesstaat wechselten bogen wir noch zur Bahía de los Ángeles ab:

Auf dem Weg zur Bahía treffen wir tatsächlich die ersten Langzeitreisenden aus Europa, Sabine und Markus mit ihrem Hund Emma. Leider kommen sie uns schon entgegen, d.h. sie sind auf dem Weg nach Guerro Negro, so das wir uns nur kurz auf der Strasse austauschen können.

In der Bucht angekommen sehen wir noch deutlich die Auswirkungen des letzten Hurrikanes, im August 2014 :-(, sogar die Strasse ist z.T. weggespült worden. Wir gehen noch etwas einkaufen im Dorf um uns danach in Daggerts Camp niederzulassen, wo wir zumindestens mehrere Kanadier treffen. Hier ist es schon deutlich wärmer, so das wir beschliessen ein paar Tage zu bleiben. Das aus den „paar“ Tagen eine ganze Woche wurde lag zum einen an dem zwei Tage später beginnende Überfall mehrere Schweizer Pärchen, Ruth & Peter, Maria & Hans Jörg, Claudia & Martin und Sabine & Andy und später an der Tatsache das wir nach sechs Nächten die siebte umsonst stehen bleiben konnten ;-).

Am 16.12. geht es für Martin, Claudia, Sabine und Andy und uns weiter nach Guerrero Negro. Wir beschliessen, uns dort wieder zu treffen.

Vor der Stadt überqueren wir die Grenze von Baja California North nach Baja California South. Beim „Grenzübertritt“ werden alle Autos für 20,- Pesos von unten desinfiziert. Nur das der Strahl, der dazu aus dem Boden kommt, unseren Fahrzeugboden nicht ansatzweise erreicht :-).

Die Stadt hat nichts besonderes zu bieten aber wir nutzen das, auf dem Campingplatz vorhandene, Wifi, Waschen, gehen abends Essen und füllen unsere Lebensmittel auf. Die Waltouren zur Laguna Ojo de Liebre haben auch noch nicht begonnen weil noch keine Wale angekommen sind. Die optimale Zeit zur Walbeobachtung ist Mitte Februar, wenn sich 100te von Walen in der Lagune befinden, sie sich von der Reise erholt haben und die Muttertiere ihre Jungen bekommen haben.

Das kleine Städtchen San Ignacio hat da schon mehr zu bieten:

Auf dem Weg nach San Ignacio.

An dem Marktplatz hatten wir das Büro vom Kuyima Camp an der Lagune San Ignacio entdeckt und beschlossen dort, spontan, Weihnachten zusammen zu verbringen. Wir buchten vorerst zwei Nächte, von denen wir nur eine bezahlen mussten um uns dann im Camp entscheiden zu können ob wir wirklich länger bleiben wollen.

Natürlich brauchten wir noch Holz für die Abende am Feuer, welches wir bei einem Bewohner an der Ausfahrt des Dorfes erhielten:

Auf dem Weg in die Lagune, zum Camp:

Bei Ankunft trafen wir Sabine und Markus wieder, die schon seit einer Woche hier standen. Sie sind ohne Buchung hierhin gefahren und mussten nichts bezahlen weil das Camp erst im Januar geöffnet wird!? Leider fuhren sie schon am nächsten Tag weiter.

Wir vier fuhren auf unseren reservierten Platz und waren, nach Abfahrt der Beiden, vorerst die einzigen Besucher. In den Tagen bis Weihnachten gesellten sich noch Veronika und Michael dazu und Gerit und Wolfram mit ihren zwei Kindern, Fenella und Melvin. Alle zusammen feierten wir Heiligabend mit einem Essen in dem, extra für uns geöffneten, Restaurant des Camps.

Dank Weihnachtsmusik und Temperatur war unsere Stimmung tatsächlich weihnachtlich - besinnlich :-).

Jetzt kommt vielleicht bei dem einem oder anderem die Frage auf was wir die ganze Zeit in einem Camp, am Meer, ohne Wifi-, Handyempfang und ohne Fernseher gemacht haben. Die Antwort ist, abgesehen von den vielen Gesprächen, die geführt wurden, machten Claudia und ich Spaziergänge, ich sammelte Muscheln und Günther und Martin nutzten die Gelegenheit zur Tierbeobachtung.

Dafür stellten sie sogar einen umgefallenen Pfahl mit Nest für Fischadler wieder auf ;-):

Adler beim Baden:

Es ist Nestbau- und Paarungszeit:

Eine weitere Beschäftigung für die beiden war das Angeln. Martin hatte schon deutlich mehr Erfahrungen mit diesem Gewerk und weihte Günther in einen Teil der Geheimnisse ein, so das es zweimal frischen Fisch zum Abendessen gab.

Silvester reichte es sogar für 10 Personen :-). In der Woche nach Weihnachten reiste die Familie wieder ab, dafür gesellten sich Dominique und Klara und zwei Spanierinnen zu uns.

Eigentlich war es noch zu früh im Jahr für eine Waltour aber da es schon ca. 10 Wale in der Lagune gab und die zwei Spanierinnen begeistert von ihrer Tour waren entschlossen wir uns Martin und Claudia auf eine Waltour zu begleiten:

Das wir Silvester alle zusammen feiern würden wussten wir am Morgen noch nicht. Erst als beim Durchwaten des Wasser, bei Ebbe ein grosser Fischschwarm kleinerer Fische entdeckt wurde, der wiederrum grössere Fische anzog wurden die Angeln gezückt und so viele gefangen das es für das Abendessen für alle reichte:

Zum Schluss noch das Ergebniss meiner zweiwöchigen Sammlung als Bild, weil, wie schon erwähnt, haben wir keinen Platz für Souvenirs;-):

Mexiko, Baja California 2015 Teil 1

Und weiter geht es Hier:

Unsere Strecke durch Baja California north (Karten Quelle: Baedecker Mexiko 2009)

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